Wann sollte ein fest angestellter Betriebsarzt bestellt werden?

Laut der BG-Vorschrift DGUV V 2 sind für Betriebsärzte Grundbetreuungszeiten festgelegt, die sowohl die Zeit für die Fachkraft für Arbeitssicherheit als auch für den Betriebsarzt umfassen. Diese Zeiten sind abhängig vom Gefährdungsgrad des Unternehmens und betragen mindestens 0,2 Stunden pro Mitarbeiter und Jahr. Kleinere Unternehmen, bei denen die Mindesteinsatzzeit gering ausfällt, beauftragen in der Regel einen überbetrieblichen arbeitsmedizinischen Dienst. Bei einer Vollzeitstelle wird der Betriebsarzt in der Regel fest angestellt.

Ist es einem Betriebsarzt erlaubt, eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung auszustellen?

Nein, ein Betriebsarzt stellt keine Konkurrenz zu Allgemeinmedizinern oder Fachärzten dar und ist daher nicht befugt, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen auszustellen.

Kann ich vom Betriebsarzt Medikamente erhalten?

Dies hängt davon ab, ob das Unternehmen die Ausgabe von nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten in geringen Mengen finanziert. Es ist keine Pflicht, solche Medikamente bereitzustellen, jedoch kann die Ausgabe von einfachen Schmerzmitteln, Hustensaft oder Halspastillen dazu beitragen, das "Leid" der Mitarbeiter zu verringern und somit Fehlzeiten zu reduzieren. Verschreibungspflichtige Medikamente dürfen jedoch nicht ausgegeben werden.

Ist die Teilnahme an der arbeitsmedizinischen Vorsorge für Mitarbeiter verpflichtend?

Ob ein Mitarbeiter an der arbeitsmedizinischen Vorsorge teilnehmen muss, hängt davon ab, ob es sich um eine Pflichtvorsorge oder eine Angebotsvorsorge handelt. Eine Angebotsvorsorge muss der Arbeitgeber dem Mitarbeiter lediglich anbieten, und der Mitarbeiter kann entscheiden, ob er daran teilnimmt. An einer Pflichtvorsorge muss der Mitarbeiter teilnehmen, wenn er eine Tätigkeit ausüben soll, für die diese Vorsorge vorgeschrieben ist. Verweigert der Mitarbeiter die Teilnahme an der Pflichtvorsorge, darf er die entsprechende Tätigkeit nicht ausüben. Die Untersuchung muss daher vom Mitarbeiter geduldet werden, sofern er die Tätigkeit ausüben möchte.